Waldverlust und Erosion

Der Waldverlust bleibt auf der gesamten Insel weiterhin ein dringendes Problem. 97 Prozent der Haushalte Madagaskars kochen mit Holz und Kohle. Viele Menschen in den Provinzstädten beziehen ihre Holzkohle illegaler Weise aus natürlichen Wäldern oder Mangrovenwäldern. Raub-Holzfäller plündern für den Weltmarkt Edelhölzer sogar aus den geschützten Nationalparks, oft ermöglicht durch bestochene Polizisten und Zöllner. Brandrodung zur Landgewinnung ist leider nach wie vor weit verbreitet und führt zu Umweltzerstörung und zusätzlichem Waldverlust. Drei Fünftel der tropischen Regenwälder wurden auf diese Weise bereits in Savannen und Sekundärwälder verwandelt. Von den ursprünglichen rund 53 Millionen Hektar Wald sind heute nur noch etwa zehn Prozent erhalten. Das hat auch Auswirkungen auf die Artenvielfalt. So gelten 94 Prozent der Lemurenarten als vom Aussterben bedroht. Ein Schicksal, dass sie mit unzähligen anderen Tieren und Pflanzen der Insel teilen.

Armut

Über 90 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze mit weniger als 2 US-Dollar am Tag. Nur wenige Menschen haben Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung, elektrischer Energie oder zu Schulbildung. Rund ein Drittel der 27 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner lebt in städtischen Gebieten. Laut dem Weltentwicklungsindex der Vereinten Nationen belegt Madagaskar Platz 158 von 188 und zählt somit zur Kategorie der Länder mit geringster Ent­wicklung (Least Developed Countries, LDC). Die Armut verursacht auch Mangelernährung und Hunger. Fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren sind Mangelernährt. Nur zwei von drei Kindern gehen in die Grundschule. Mehr als 1,5 Millionen Kinder haben keinen Zugang zur Bildung. In weiterführende Schulen schafft es nur ein Viertel der Schülerinnen und Schüler. Auch die hygienischen Verhältnisse vieler Madagassinnen und Madagassen sind fatal. Die medizinische Versorgung ist schlecht. Die Müttersterblichkeit ist eine der höchsten der Welt und viele Krankheiten wären eigentlich einfach zu vermeiden, wenn die medizinische Versorgung besser wäre.

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