Madagaskar ist zugleich Land und Insel und liegt vor der Küste Mosambiks im indischen Ozean. Madagaskar ist 14 Mal grösser als die Schweiz.

Madagaskars Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, wobei die Temperaturen an den Küsten höher liegen und im Landesinneren Hochland unter den Gefrierpunkt sinken können. Sommer und Winter entsprechen tropischer Regen- und Trockenzeiten.

Die Insel ist vor dem Eintreffen der ersten Siedler vermutlich fast komplett bewaldet gewesen. Von den ursprünglichen Regenwäldern sind nur noch vier Prozent erhalten. Die größten zusammenhängenden Regenwaldflächen, die noch existieren, liegen auf der Masoala-Halbinsel. Das Land ist reich an Mineralien, Erdöl und weiteren Rohstoffen, deren Abbau den Regenwald zusätzlich gefährdet.

Die Insel ist seit langem vom Festland getrennt, deshalb ist ein Grossteil der Flora und Fauna endemisch. So kommen rund 80 Prozent der Blütenpflanzen sowie Säugetiere und 95 Prozent der Reptilien nur auf Madagaskar vor. Darunter das kleinste Chamäleon der Welt, die typischen Lemuren, Geckos und eine Vielzahl von Vögeln. Das grösste Raub-Säugetier Madagaskars ist der Fossa, mit dem Gewicht einer Hauskatze. Es existieren über 120 Arten von Halbaffen wie die typischen Lemuren. Es gibt keine endemischen Huftiere, Rinder und Warzenscheine zum Beispiel kamen mit dem Menschen aus Kontinentalafrika.

In Madagaskar liegt das BIP pro Kopf im Jahr 2019 bei etwa 525 Dollar. Das Land ist damit langfristig eines der zehn am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Madagaskar hat für eine Bevölkerung von 28 Millionen Einwohnern. Reis als Grundnahrungsmittel wird mit wenig Hilfsmitteln angebaut, so dass heute etwa 50 Prozent des verzehrten Reises importiert werden muss. Die Infrastruktur zum Transport der Nahrungsmittel wird eigentlich nur zwischen den Provinzstädten, wichtigen Hafen und der Hauptstadt notdürftig erhalten. So gestaltet sich der Transport von Nahrungsmitteln von den Felder in die Stadt als schwierig. Ebenso wie die Infrastruktur befindet sich das Bildungssystem Madagaskars in einem desolaten Zustand. In der madagassischen Gesellschaft gibt es eine sehr kleine, reiche Elite und ein sehr armes und traditionell lebendes Volk.

Heute liefert Madagaskar etwa 80 Prozent der Vanille der Welt. Daneben werden viele andere Produkte wie Nelken, Raphia-Fasern, Parfümöle oder Saphire exportiert. Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für dringend benötigte Devisen. Auf Grund der maroden Infrastruktur kann Madagaskar jedoch nur kleine Touristenzahlen anziehen und bewältigen.